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Champagner-Flaschen: Alle Grössen, alle Formen

Champagner ist ja bekanntlich etwas ganz besonderes. Da wundert es auch nicht, dass auch Champagner-Flaschen ganz anders als andere Flaschen aussehen. Champagner-Flaschen sind erstens besonders dick und haben zweitens in fast allen Fällen einen konischen Flaschenboden (einzige Ausnahme: Roederer Cristal, sein Boden ist dafür besonders dick). Diese Eigenschaften brauchen Champagner-Flaschen, um dem Druck der Kohlensäure standzuhalten, die bei der zweiten Gärung in der Flasche entsteht (bis zu 6 bar).

Wir haben den Champagner dank seiner Flasche

Im 17. Jahrhundert haben die Menschen angefangen, Weisswein und Champagner eher in Flaschen als in Holzfässern aufzubewahren, da seine Aromen sich somit besser konservieren liessen. Der englische Diplomat Sir Kenelm Digby hat 1634 die moderne Champagnerflasche erfunden, die am Flaschenhals durch einen zusätzlichen Glasring verstärkt ist. Hierdurch war es möglich die Korken mit Holzhammern in die Flaschen zu stemmen, ohne den Korken oder die Flasche zu beschädigen

Die Verbindung dieser Flasche mit dem soliden Korken macht erst die Kohnesäurebildung möglich. Denn diese lässt sich nur erhalten, wenn sie sich in der Flasche entwickelt und dies im Laufe der zweiten Gärung. Selbst heute, mit den zur Verfügung stehenden neuen Techologien, muss die klassiche 0,75-Liter-Champagner-Flasche resistenter sein, als eine normale Flasche. Dementsprechend wiegt eine Champagner-Flasche auch 835 Gramm im Vergleich zu 450 Gramm bei einer Weinflasche.

Unterschiedliche Grössen der Champagner-Flaschen

Die Grössen der Flaschen reichen vom kleinen Piccolo bis zum beeindruckenden (und nicht von einer einzelnen Person tragbaren) Melchisedech. Jede Flaschengrösse hat seine eigene Geschichte und seine Eigenheiten.

Quart/Piccolo: 0,2 Liter (¼ Flasche), seine Produktion gilt hauptsächlich dem Transportwesen (Zug, Bahn)
– Demi/Filette: 0,375 Liter (½ Flasche)
– Normale Flasche: 0,75 Liter (1 Flasche)
– Magnum: 1,5 Liter (2 Flaschen)
– Jeroboam (Doppelmagnum): 3 Liter (4 Flaschen), Jeroboam war König Israels und regierte von 824 bis 783 vor Christus
– Rehoboam: 4,5 Liter (6 Flaschen)
– Methusalem oder Impériale: 6 Liter (8 Flaschen), Laut der Biebel hat Methusalem 969 Jahre gelebt.
– Salmanazar: 9 Liter (12 Flaschen), Salmanazar war König Syriens und ein grosser Feldherr. Selten im Handel erhältlich und oft nur auf spezielle Anfrage erhältlich.
– Balthazar: 12 Liter (16 Flaschen), Balthazar war der König Babylons von 555 bis 539 vor Christus. Diese Flasche ist nur auf spezielle Anfrage erhältlich.
– Nebukadnezar: 15 Liter (20 Flaschen), König Babylons von 605 bis 562 vor Christus. Diese Flasche ist nur auf spezielle Anfrage erhältlich.
– Salomon: 18 Liter (24 Flaschen), König Israels, berühmt für seine Weisheit. Diese Flasche wird nur vom Hause Drappier hergestellt.
– Souverain oder Sovereign: 26,25 Liter (35 Flaschen), von Taittinger erfundene Flaschengrösse.
– Primat: 27 Liter (36 Flaschen), diese Flasche wird nur vom Hause Drappier hergestellt.
– Melchisedech: 30 Liter (40 Flaschen), Melchisedech war König zu Zeiten Abrahams. Diese Flasche wird nur vom Hause Drappier hergestellt.

Die grossen Grössen sind natürlich besonders beeindruckend und können einer Party oder Feier schon das gewisse Etwas verleihen. Sie sind besonders praktisch, um die berühmten Champagnerpyramiden zu füllen.

Grosse Champagner-Flaschen – schwierige Handhabung

Aber trotz oder auf Grund ihrer Grösse sind die grossen Flaschen ab der Jeroboam besonders empfindlich und zerbrechlich. Erstens ist es schwierig, die Manipulationen, die die Flaschen während der Herstellung über sich ergehen lassen müssen (Rütteln, Degorgieren, etc), bei so grossen Flaschen vorzunehmen. Zweitens können diese Flaschen dem hohen Druck der zweiten Gärung oft nicht standhalten. Aus diesen Gründen werden sie erst nach der zweiten Gärung abgefüllt, der hierdurch entstehende Kohlensäure-Verlust wird dadurch ausgeglichen, dass das CO2 künstlich im Nachhineien in die Flasche gegeben wird. Dies ändert nichts an der Qualität des Chamapgners, aber es nimmt diesen Flaschen schon ein wenig die Mystik.

Ein weiteres Problem sind Transport, Lagerung, Kühlung und Service. Stellen Sie sich mal eine 30 Liter Flasche in Ihrem Kühlschrank vor, oder vielleicht doch lieber in der Badewanne? Die ganz grossen Flaschen sind so empfindlich, dass ein kleiner Kratzer oder Splitter schon zum Zzerplatzen der Flasche führen kann. Für die ganz grossen Gelegenheiten sollte man also lieber noch eine weitere Flasche in Reserve haben.

Magnum et Jeroboam: die besten Alternativen der grossen Flaschen

Beide Grössen sind praktisch, sie lassen sich problemlos kühlen und servieren. Zudem haben beide Grössen gutes Lagerungspotential.

Grösse der Champagner-Flaschen und Carbon Footprint

Gut zu wissen: seit 2011 und dank der neuen Produktionstechnologien wiegen 0,75-Liter-Flaschen nur noch 835 Gramm anstand der historischen 900 Gramm. Die Auswirkung auf den ökologischen Fussabdruck des Champagner gleicht einer jährlichen Verringerung des Kohleverbrauchs von  8000 Tonnen, dies gleicht dem jährlichen Verbrauch von ca. 4000 Autos.

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