Der Grauburgunder (französisch Pinot Gris) ist eine der Rebsorten, für die es die meisten Synonyme gibt, da jedes Land seine eigene Geschichte mit dem Grauburgunder verbindet und jede Literaturquelle eine andere Herkunft erzählt. Wir werden versuchen, hier ein wenig Klarheit zu schaffen. Der Pinot Gris wird in Deutschland und Österreich auch Grauburgunder und Italien Pinot Grigio genannt.
Grauburgunder in der Champagne
Der Grauburgunder (Pinot Gris) wurde ebenso wie der Pinot Blanc lange in der Champagne angebaut, dann aber langsam vom Champagner-Rebsorten-Trio Schwarzriesling (Pinot Meunier), Spätburgunder (Pinot Noir) und Chardonnay verdrängt. Ebenso wie aus den anderen wenig verbreiteten Rebsorten Arbane, Petit Meslier und Pinot Blanc (Weißburgunder im Deutschen) werden aus dem Pinot Gris einige Champagner gekeltert. Die Tendenz ist steigend, aber die Mengen bleiben noch gering.
Grauburgunder: Herkunft und Verbreitung
Ursprünglich kommt der Pinot Gris aus dem Burgund (wo er auch „Pinot Beurot“ genannt wurde) und ist eine Mutation des Pinot Noir, dem Schwarzriesling bzw. auch Spätburgunder. Die beiden Rebsorten unterscheiden sich wenig, nur die Farbe der Trauben weicht voneinander ab.
1711 soll der Grauburgunder in Deutschland von einem Kaufmann namens Johann Seger Ruland in Deutschland verbreitet worden sein, daher findet man auch in Deutschland teilweise noch den Namen Ruländer wieder.
Im Elsass wurde der Grauburgunder lange Zeit Tokay genannt. Eine Tradition sagt, dass Lazare de Schwendi die Rebsorte 1565 nach seinem Sieg über die Türken in Tokaj, Ungarn, ins Elsass mitgebracht und seine verbreitete Pflanzung veranlasst hätte. Diese Geschichte ist aber oftmals widerlegt worden und es lässt sich auch keine Gemeinsamkeit zwischen den in Ungarn angebauten Rebsorten und denen aus dem Elsass finden.